Einleitung
„Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, muß eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.“ Das Zitat des bayrischen Theologen und Naturheilpraktikers Sebastian Kneipp ist auch in der heutigen Zeit noch aktuell und stellt somit einen Bezug zum allgemeinen Gesundheitsbewusstsein der Gesellschaft dar. Etwa 25 Prozent aller Bundesbürger, das heißt ungefähr 20 bis 25 Millionen Menschen, sind von der Zivilisationskrankheit, dem Metabolischen Syndrom betroffen. Bestehend aus Adipositas , Insulinresistenz, Hypertonie und Fettstoffwechselstörung stehen die vier Krankheitsbilder in enger Verbindung miteinander. Alle Merkmale begründen sich größtenteils auf die Fettsucht. Aufgrund dessen stellen wir uns die Frage, ob durch eine gezielte Gewichtsreduktion eine Therapie und damit einhergehend eine Verbesserung des Krankheitsbildes möglich ist. Aus dieser Überlegung resultiert der zentrale Teil unserer Arbeit – eine Studie zur Gewichtsreduktion. Mit ihr möchten wir die zuvor untersuchten Therapieformen, eines konzipierten Bewegungsprogramms sowie einer gezielten Ernährungsumstellung mit deren Grundlagen, gegenüberstellen und vergleichen. Die Ergebnisse der Studie werden mittels Diagrammen veranschaulicht. Die Untersuchungen zu den jeweiligen Therapiemöglichkeiten bauen auf einem allgemeinen Teil zum Krankheitsbild auf. Hier wird unter anderem Bezug auf Merkmale, Ursachen und Folgekrankheiten genommen. Es ergeben sich beispielsweise folgende Fragen: Welche Therapieform ist die wirkungsvollste? In wiefern weisen entsprechende Therapien Nebenwirkungen, gesundheitliche Einschränkungen und Risiken auf? Gibt es die eine „richtige“ Therapie oder bringt nur eine Kombination verschiedener Methoden den gewünschten Erfolg? Besonders spannend fanden wir den Gedanken, nur durch die oben angesprochenen Therapieformen, sprich losgelöst von der Pharmaindustrie dem Krankheitsbild des Metabolischen Syndroms entgegenzuwirken.
Geschichte des Krankheitsbildes
Unter einem Syndrom verstehen wir das gleichzeitige Vorliegen verschiedener Merkmale zum Beispiel Krankheitszeichen mit meist einheitlichen Ursachen. Der Begriff des Metabolischen Syndroms fand erst in den letzten Jahren Eingang in die klinische Medizin. Allerdings entdeckte Kylin, ein schwedischer Arzt, vor über 80 Jahren die Konstellation von metabolischen Störungen, wie zum Beispiel: Hypertonie, erhöhten Blutzuckerwerten und Schilddrüsenfunktionsstörungen.In den 50er Jahren sah Vague, dass das Auftreten von androider Adipositas, Hypertonie, Diabetes mellitus, und Gicht im Zusammenhang steht und zur Herausbildung von arteriosklerotischen Krankheiten führen kann. Dr. Gerald Reaven aus Amerika im Jahre 1988, stellte eine neue Ordnung der metabolischen Störungen auf. Er rückte den Begriff der Insulinresistenz mit nachfolgender Hyperinsulinämie in den Vordergrund. Dabei besteht eine Risikokonstellation aus erhöhtem Triglyceridspiegel im Blut, niedrigen HDL – Cholesterin, Hypertonie und gestörter Glucosetoleranz. Kaplan sprach von einem Tödlichen Quartett. In Deutschland wurden 1981 die metabolischen Störungen erstmals von Prof. Hanefeld in dem Begriff „Das Metabolische Syndrom“ zusammengefasst. Zu dem Syndrom rechnet man heute: Adipositas, Hypertonie, Fettstoffwechselstörung und Insulinresistenz.
Merkmale des Metabolischen Syndroms
Adipositas bedeutet Fettleibigkeit und ist eine massenhafte Vermehrung des Körperfettes. Es stellt ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar und steht im Mittelpunkt des Metabolischen Syndroms. Sie legt den Grundbaustein aller anderen mitwirkenden Krankheitsmerkmale. Die Adipositas kann erblich bedingt sein, wird jedoch durch erhöhten Konsum von fett- und kohlehydratreichen Lebensmitteln und mangelnder Bewegung sehr stark begünstigt. Aus wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass bei drei bis fünf Prozent organische Störungen an der Entstehung der Adipositas beteiligt sind.
Es gibt zwei Erscheinungsformen von Fettleibigkeit. Auf der einen Seite den „androiden“ apfelförmigen Typ, der häufig bei Männern auftritt und sich mit einer Ansammlung des Körperfetts vorwiegend im Bauchbereich bemerkbar macht. Hingegen auf der anderen Seite den „genoiden“ birnenförmigen Typ. Dieser äußert sich bei Frauen durch Fettansammlungen in den Oberschenkeln und Hüften. Adipöse und Übergewichtige mit androider Fettverteilung haben ein weitaus höheres Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Krankheiten mit Gefäßverkalkungen wie Myokardinfarkt oder Schlaganfall zu leiden. Zur Erfassung des Fettverteilungsmusters benötigt man die Waist Hip Ratio. Dabei bildet man den Quotient aus Taille und Hüftumfang in Zentimetern. Hierbei unterscheidet man auch zwischen Frauen und Männern.
Eine weitere einfache Selbstkontrolle um vorsorglich feststellen zu können, ob wir übergewichtig- oder adipositasgefährdet sind, ist die Ermittlung des BMI-Body Mass Index. Man berechnet ihn wie folgt: BMI = Körpergewicht : (Körpergröße in m²).